entfällt: TV Erstaustrahlung, 26.April 2020, rbb

Auf Grund der „Corona-bedingten“ Programmänderungen im rbb wird eine  Ausstrahlung auf unbestimmte Zeit verschoben.

Sonntag, 26.04.2020 
22:45 – 00:35 Uhr im rbb Fernsehen

„SPK Komplex“ ein Film von Gerd Kroske | rbb Fernsehen
Programmankündigung:

„Vor 50 Jahren, Anfang 1970 gründete der Arzt Wolfgang Huber in Heidelberg mit Patienten das „Sozialistische Patientenkollektiv“. Die antipsychiatrisch ausgerichtete Gruppe kritisierte die Behandlung von psychisch Kranken als „Verwahr-Psychiatrie“ – und verknüpfte neue Therapiemethoden mit politischen Forderungen. Bald radikalisierte sich das SPK, Gerüchte über Verbindungen zur RAF wurden laut. 

Hubers Experiment führte zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Universität Heidelberg und der baden-württembergischen Landesregierung. Im Zuspitzen des Konflikts radikalisierte sich das SPK. Wolfgang Huber, seine Frau und weitere Mitstreiter wurden schließlich verhaftet und vor Gericht gestellt. Die SPK-Prozesse nahmen in der Härte, mit der sie von beiden Seiten geführt wurden – von Versuchen, Rechtsanwälte auszuschließen, bis zur Totalverweigerung der Angeklagten – die späteren Stammheim-Prozesse gegen RAF-Mitglieder vorweg. Am Ende wurde das SPK zur kriminellen Vereinigung erklärt; Huber und seine Frau wurden zu langen Haftstrafen verurteilt und verloren ihre Approbationen. Seither haftet dem SPK der fragwürdige Ruf an, die RAF unterstützt zu haben und letztendlich in deren Terror aufgegangen zu sein. Dieser Ruf überlagert, worum es Huber und dem SPK eigentlich ging: um die Rechte von Patienten und um Therapien zur Selbstermächtigung. In „SPK KOMPLEX“ erzählt Dokumentarfilmregisseur Gerd Kroske über Interviews mit Hubers Weggefährten, mit Ermittlern, Richtern und Journalisten sowie über eine Fülle von unveröffentlichten Aufnahmen und Archivmaterial aus dem „Deutschen Vorherbst“ die weitgehend unbekannte Geschichte des SPK und ihrer Folgen bis heute. Eine Geschichte vom Irresein und Irrewerden, von öffentlicher Wahrnehmung und den Mechanismen von Gewalt.“